Headless Monorepo im Vergleich: Strapi vs Payload CMS
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1. Überblick über Headless CMS
1.1. Was bedeutet „Headless“ und was ist ein „Headless Monorepo“?
1.2. Vorteile von Headless-Systemen
1.3. Vorteile von Monorepo-Packages
2. Strapi monorepo mit Next.js
2.1. Einrichtung und Architektur
2.2. Nutzung von APIs
2.3. Erweiterbarkeit mit Plugins
2.4. Vor- und Nachteile
3. Payload CMS monorepo mit Next.js
3.1. Einführung in Payload CMS
3.2. Einrichtung und Konfiguration
3.3. Nutzung von APIs
3.3. Lokale API und Datenmodelle
3.4. Erweiterbarkeit mit Plugins
3.5. Vor- und Nachteile
4. Vergleich beider Systeme
4.1. Entwicklungsaufwand und Lernkurve
4.2. Performance und Skalierbarkeit
4.3. Sicherheit und Wartung
4.4. Flexibilität bei der Modellierung von Inhalten
4.5. Community und Ökosystem
4.6. Kostenaspekte
4.7. Lokalisierung und Mehrsprachigkeit
4.8. Anpassung und Erweiterung der Admin-Oberfläche
4.9. Unterstützung für Monorepos und moderne Dev-Workflows
4.10. Technologie-Stack
4.11. Datenabruf und API-Integration
4.12. Unterstützung für Datenbanken
5. Anwendungsfälle und Entscheidungshilfen
5.1. Wann eignet sich Strapi?
5.2. Wann ist Payload die bessere Wahl?
6. Fazit
In einem früheren Beitrag habe ich bereits einen detaillierten Vergleich zwischen Headless WordPress und Payload CMS veröffentlicht - mit Fokus auf moderne Architekturen, Lokalisierung, Performance und die Integration mit Next.js.
In diesem Artikel werfen wir nun einen genaueren Blick auf zwei andere beliebte Headless-Lösungen: Strapi und Payload - insbesondere in Verbindung mit Monorepo-Strukturen und Next.js. Beide Systeme bieten flexible APIs, moderne Entwicklungs-Workflows und eine gute Developer Experience - unterscheiden sich aber in vielen wichtigen Details.
1. Überblick über Headless CMS
Headless CMS sind in den letzten Jahren zunehmend populär geworden, insbesondere im Zusammenspiel mit modernen Frontend-Technologien wie React, Next.js oder Vue. Der Begriff „Headless“ bezeichnet dabei ein Architekturmodell, bei dem das Backend (die Content-Verwaltung) vollständig vom Frontend (der Darstellung auf der Website oder App) entkoppelt ist.
Während traditionelle CMS wie WordPress ein festes Templating-System mitbringen, das sowohl Inhalte verwaltet als auch darstellt, beschränkt sich ein Headless CMS ausschließlich auf die Verwaltung und Auslieferung von Inhalten über eine API - meist in Form von REST oder GraphQL. Das Frontend wird davon unabhängig mit einer beliebigen Technologie entwickelt.
Warum ist das relevant?
In Zeiten von Multi-Channel-Kommunikation - also Websites, Mobile Apps, digitale Displays und mehr - bietet Headless CMS maximale Flexibilität. Inhalte müssen nur einmal gepflegt werden und können anschließend in verschiedene Kanäle ausgespielt werden.
1.1. Was bedeutet „Headless“ und was ist ein „Headless Monorepo“?
Was bedeutet „Headless“?
Der Begriff „Headless“ stammt ursprünglich aus der Software-Architektur und beschreibt Systeme, die ohne „Kopf“ - also ohne fest eingebautes Frontend - funktionieren. In einem klassischen CMS wie WordPress sind Backend (Inhalte verwalten) und Frontend (Inhalte anzeigen) eng miteinander verbunden. Bei einem Headless CMS hingegen wird das Backend vollständig vom Frontend entkoppelt.
Das bedeutet:
- Das CMS stellt nur die Inhalte zur Verfügung - über REST- oder GraphQL-APIs.
- Das Frontend ist frei wählbar - beispielsweise React, Next.js, Vue oder eine native App.
- Inhalte können dadurch kanalunabhängig bereitgestellt werden - Website, App, Smart TV etc.
Dadurch ergibt sich mehr Flexibilität, aber auch ein höherer Anspruch an Planung und Entwicklung, da das Frontend komplett selbst gebaut werden muss.
Was ist ein „Headless Monorepo“?
Ein Monorepo (kurz für Monolithic Repository) ist ein gemeinsames Repository, in dem mehrere zusammenhängende Projekte oder Applikationen in einem einzigen Git-Repository organisiert werden. Im Kontext von Headless CMS spricht man von einem Headless Monorepo, wenn sowohl das CMS (Backend) als auch das Frontend (z. B. Next.js-App) in einem einzigen Code-Repository verwaltet und entwickelt werden.
Vorteile eines Headless Monorepos:
- Zentrale Codebasis: Frontend und Backend in einem Projekt erleichtern die Entwicklung und Wartung.
- Gemeinsame Abhängigkeiten: z. B. Typesharing zwischen Backend (CMS) und Frontend.
- Schnellere Entwicklung: Änderungen im Backend (z. B. neues Content-Feld) können direkt im Frontend mitgetestet werden.
- Moderne Dev-Workflows: CI/CD, Tests, Linting etc. können einheitlich konfiguriert werden.
Beispiel:
- Strapi mit Next.js: Das offizielle Strapi-Monorepo-Demo zeigt, wie Frontend und CMS in einem Projekt verwaltet werden können.
- Payload mit Next.js: Auch Payload eignet sich hervorragend für Monorepos – insbesondere dank der Local API und der nativen Unterstützung von TypeScript.
1.2. Vorteile von Headless-Systemen
Headless CMS bieten zahlreiche Vorteile gegenüber klassischen, „gekoppelten“ Content-Management-Systemen. Besonders in modernen Webprojekten, die auf Flexibilität, Performance und Skalierbarkeit ausgelegt sind, zeigen Headless-Systeme ihre Stärken:
1. Technologische Freiheit
Mit einem Headless CMS bist du nicht an ein bestimmtes Frontend gebunden. Du kannst Inhalte an Webseiten, Mobile Apps, Smart TVs oder andere Plattformen ausliefern - alles über dieselbe API. Das Frontend kannst du mit dem Tech-Stack deiner Wahl umsetzen: z. B. React, Next.js, Vue, Svelte, Flutter oder native iOS/Android-Apps.
2. Bessere Performance
Headless-Setups ermöglichen moderne Rendering-Strategien wie Static Site Generation (SSG) oder Server-side Rendering (SSR) - besonders in Kombination mit Frameworks wie Next.js. So entstehen blitzschnelle Websites, unabhängig vom CMS-Backend.
3. Skalierbarkeit
Da das Frontend entkoppelt ist, kannst du verschiedene Teams parallel an Backend und Frontend arbeiten lassen. Die Architektur ist damit besser skalierbar und auch Cloud-native Setups sind einfacher umzusetzen.
4. API-First-Ansatz
Headless CMS sind in der Regel API-zentriert. Inhalte werden strukturiert (oft als JSON) geliefert - was nicht nur für Entwickler, sondern auch für Integrationen mit Drittsystemen von Vorteil ist (z. B. Shop-Systeme, externe Datenquellen, CRM etc.).
5. Omnichannel-Fähigkeit
Einmal erstellte Inhalte lassen sich in verschiedene Kanäle ausspielen – Webseite, App, Newsletter, Digital Signage, Sprachassistenten usw.
6. Bessere Developer Experience
Viele Headless CMS richten sich an Entwickler und bieten Features wie:
- TypeScript-Support
- Git-First-Workflows
- Lokale Entwicklung
- Headless-Only-Modus (z. B. Payload)
1.3. Vorteile von Monorepo-Packages
In modernen Entwicklungsprojekten erfreuen sich Monorepos zunehmender Beliebtheit - insbesondere dann, wenn mehrere eng miteinander verbundene Anwendungen oder Services gemeinsam entwickelt und gepflegt werden. Im Kontext von Headless CMS bedeutet das typischerweise: Frontend (z. B. Next.js) und Backend (CMS wie Strapi oder Payload) in einem gemeinsamen Repository.
Die wichtigsten Vorteile:
1. Gemeinsame Codebasis und bessere Übersicht
Ein Monorepo ermöglicht es, alle Teile eines Projekts zentral zu verwalten. Entwickler müssen nicht zwischen mehreren Repositories hin- und herspringen und können Änderungen in Backend und Frontend besser koordinieren.
2. Type Sharing und zentrale Konfiguration
Besonders bei Payload oder TypeScript-basierten Projekten lassen sich Interfaces, Typen und Konfigurationen gemeinsam nutzen. Dadurch entsteht weniger Redundanz, und Typfehler fallen schneller auf. Sowohl Backend als auch Frontend können denselben Typ importieren.
3. Effiziente Entwicklungs- und Buildprozesse
Durch Tools wie Turborepo, Nx oder Lerna kann man in Monorepos gezielt nur die Teile bauen oder testen, die sich verändert haben. Das spart Zeit – besonders in großen Projekten oder CI/CD-Pipelines.
4. Einheitliche Dev-Tools und Linting
Linting, Prettier, ESLint, Testing, Husky-Hooks – alles kann zentral in der Monorepo-Struktur eingerichtet und angewendet werden. Dadurch entsteht eine konsistente Code-Qualität über alle Projektteile hinweg.
5. Schnellere Zusammenarbeit im Team
Wenn Backend- und Frontend-Entwickler an denselben Branches arbeiten, entstehen kürzere Feedbackschleifen - Änderungen im CMS können sofort im Frontend getestet und angepasst werden.
2. Strapi monorepo mit Next.js
2.1. Einrichtung und Architektur (Strapi Monorepo mit Next.js)
Strapi ist ein weit verbreitetes Open-Source Headless CMS auf Basis von Node.js, das über eine benutzerfreundliche Admin-Oberfläche, REST- und GraphQL-APIs sowie ein flexibles Content-Modell verfügt. Es lässt sich sehr gut mit modernen Frontend-Frameworks wie Next.js kombinieren – insbesondere in einer Monorepo-Architektur.
Aufbau des Monorepos
Die Ordnerstruktur macht es leicht, Backend und Frontend gleichzeitig zu entwickeln. Beide Teile sind unabhängig, können aber durch gemeinsame Umgebungsvariablen oder shared-Ordner (wenn gewünscht) miteinander kommunizieren.
Einrichtung
- Strapi Backend installieren (im Ordner backend)
- Wird per CLI oder Vorlage eingerichtet: npx create-strapi-app backend
- Konfiguration via Dateien: config/, api/, components/
- Datenmodellierung über die Admin-Oberfläche oder via Code
- Next.js Frontend (im Ordner frontend)
- Zugriff auf Strapi-APIs per REST oder GraphQL
- SSG/SSR mit Daten aus dem CMS
- Flexible Anbindung durch fetch/Axios oder Apollo Client
- Gemeinsame Entwicklung im Monorepo
- Starten beider Services mit concurrently oder turbo
- Gemeinsame Umgebungsvariablen über .env oder .env.*
- Deployment z. B. mit Vercel (Frontend) + Platform.sh, Railway, DigitalOcean oder self-hosted (Backend)
Architekturvorteile
- Entkoppelte, aber eng integrierte Systeme
- Schnelle Entwicklung dank flexibler APIs
- Möglichkeit zur Typ-Teilhabe (wenn man z. B. ein gemeinsames shared-Package einführt)
- Deployment-ready Setup für Production
2.2. Nutzung von APIs (Strapi)
Strapi verfolgt einen API-first-Ansatz, d. h. alle Inhalte und Datenmodelle, die im Backend erstellt werden, stehen sofort als API zur Verfügung – entweder über REST oder GraphQL.
1. REST API
Standardmäßig generiert Strapi für jedes Content-Type eine vollständige REST-API mit Endpunkten. Die Endpunkte lassen sich fein granuliert über die Role- & Permissions-Einstellungen steuern. Für öffentlich zugängliche Inhalte (z. B. Blogposts) muss der „public“-Rolle der Zugriff explizit erlaubt werden.
2. GraphQL API
Strapi bietet optional ein GraphQL-Plugin, mit dem eine vollständige GraphQL-Schnittstelle generiert wird. Diese lässt sich besonders gut mit Frontend-Libraries wie Apollo Client oder urql nutzen.
3. Custom APIs und Endpunkte
Mit Strapi kannst du auch eigene API-Endpunkte definieren - z. B. für spezielle Authentifizierung, externe Integrationen oder Workflows. Das geschieht über:
- ./src/api/[content-type]/controllers
- ./src/api/[content-type]/routes
- ./src/api/[content-type]/services
Dadurch lässt sich das Backend sehr flexibel anpassen, auch für komplexe Business-Logik.
4. API-Features und Tools
- Content-Relationen: Automatisch in der API verfügbar (z. B. category oder author)
- Media Handling: Bilder und Dateien werden über eigene Upload-Endpoints verwaltet
- Internationalisierung: Lokalisierte Inhalte mit locale-Parameter abrufbar
- Filter, Sortierung, Pagination: z. B. /api/posts?filters[title][$contains]=solar&sort=publishedAt:desc
2.3. Erweiterbarkeit mit Plugins (Strapi)
Ein wesentliches Merkmal von Strapi ist seine modulare Architektur, die auf einem Plugin-System basiert. Viele zentrale Funktionen des CMS – wie Authentifizierung, Uploads, E-Mail-Versand oder Internationalisierung - sind selbst Plugins. Das erlaubt eine klare Trennung der Verantwortlichkeiten und einfache Erweiterbarkeit.
1. Offizielle Plugins von Strapi
Strapi bietet eine Reihe von offiziell unterstützten Plugins, die direkt über die Admin-Oberfläche oder CLI installiert werden können:
- @strapi/plugin-i18n - Internationalisierung und Mehrsprachigkeit
- @strapi/plugin-users-permissions - Rollen- und Rechteverwaltung
- @strapi/plugin-graphql - Automatische GraphQL-Schnittstelle
- @strapi/plugin-email - E-Mail-Versand über SMTP oder externe Provider
- @strapi/plugin-upload - Upload von Bildern und Dateien
- @strapi/plugin-seo - SEO-Konfiguration (in manchen Starter-Projekten enthalten)
2. Community-Plugins
Neben den offiziellen gibt es auch viele Community-Plugins (z. B. auf GitHub oder npm), etwa für:
- Sitemap-Generierung
- CKEditor-Integration
- Cloudinary-Uploads
- Vorschau-Funktion für Inhalte (Preview Drafts)
- Zwei-Faktor-Authentifizierung
Einige dieser Plugins sind von hoher Qualität, andere benötigen genauere Prüfung und Wartung.
3. Eigene Plugins schreiben
Strapi erlaubt auch das Schreiben von Custom Plugins, die komplett eigene Logik oder Admin-Oberflächen bereitstellen können. Diese werden wie offizielle Plugins in einem eigenen Verzeichnis abgelegt.
Dadurch kannst du das CMS auf die speziellen Anforderungen deiner Projekte zuschneiden - z. B. für:
- Dashboards mit KPIs
- Custom Auth Workflows
- Spezielle Datenintegration
4. Grenzen der Plugin-Architektur
Obwohl das System gut dokumentiert ist, hat es auch einige Einschränkungen:
- Die API von Strapi ist nicht immer stabil zwischen Major-Releases.
- Updates können Plugins brechen - besonders bei Community-Plugins.
- Die Admin-UI lässt sich nicht beliebig frei gestalten - du bist an das Design-System von Strapi gebunden (React + Ant Design).
2.4. Vor- und Nachteile von Strapi
Nachdem wir uns die Architektur, API-Nutzung und Erweiterbarkeit von Strapi im Monorepo-Setup mit Next.js angeschaut haben, lohnt sich ein zusammenfassender Blick auf die Stärken und Schwächen des Systems.
Vorteile von Strapi
1. Schneller Einstieg
Strapi bietet eine benutzerfreundliche Admin-Oberfläche und eine intuitive CLI, mit der man in wenigen Minuten ein Projekt aufsetzen und erste Content-Types erstellen kann - ohne Programmierkenntnisse im Backend.
2. REST und GraphQL out of the box
Strapi bietet von Haus aus eine leistungsfähige REST-API, und mit dem offiziellen Plugin auch eine vollständige GraphQL-Schnittstelle - was Entwicklern maximale Flexibilität bei der API-Integration verschafft.
3. Modulares Plugin-System
Funktionen wie Authentifizierung, Lokalisierung, Medienverwaltung oder Rollenrechte lassen sich modular hinzufügen und verwalten. Auch eigene Plugins sind möglich.
4. Active Community und viele Ressourcen
Strapi hat eine große und wachsende Community, regelmäßige Releases und viele Tutorials, Boilerplates und Community-Plugins - was besonders beim Einstieg hilfreich ist.
5. Self-hosted & Open Source
Du hast die volle Kontrolle über das Hosting, die Datenbank, Updates und Erweiterungen. Keine Vendor-Lock-ins oder Lizenzmodelle.
Nachteile von Strapi
1. Relativ hoher Ressourcenverbrauch
Strapi läuft als Node.js-Anwendung und kann - je nach Anzahl der Plugins und Daten - relativ viel RAM und CPUbenötigen, besonders bei größeren Instanzen.
2. Admin-UI eingeschränkt anpassbar
Während man eigene Plugins schreiben kann, ist die Gestaltung der Admin-Oberfläche an Ant Design und das Strapi-eigene UI-System gebunden, was die Individualisierung einschränkt.
3. Migrationen und Datenmodelle
Änderungen an den Content-Types werden als JSON in der Codebase gespeichert, aber es gibt kein natives Migrationssystem wie bei Payload oder Prisma - was bei komplexen Setups zu Problemen führen kann.
4. Abhängigkeit von Drittanbieter-Plugins
Für viele Features (z. B. Vorschau, Sitemaps, komplexere Lokalisierung) ist man auf Community-Plugins angewiesen, die nicht immer gewartet oder kompatibel sind.
5. Schwächen bei Typisierung
Obwohl Strapi mit TypeScript verwendbar ist, sind nicht alle Bereiche vollständig typisiert - was in komplexen Frontend-Projekten zu manuellem Aufwand führen kann.
3. Payload CMS monorepo mit Next.js
3.1. Einführung in Payload CMS
Payload ist ein modernes, entwicklerfreundliches Headless CMS, das vollständig auf Node.js, Express und TypeScriptbasiert. Es richtet sich in erster Linie an Fullstack-Entwickler, die maximale Kontrolle über das Backend, die Datenmodelle, Authentifizierung und die Admin-Oberfläche benötigen.
Im Gegensatz zu „No-Code“-Systemen wie Strapi oder Sanity setzt Payload bewusst auf Code-First-Konfiguration. Das bedeutet: Alle Inhalte, Collections, Globals und Felder werden in JavaScript oder TypeScript beschrieben, was eine extrem präzise Modellierung erlaubt – inklusive Custom Fields, Access Control und Validierungen.
Wichtige Merkmale von Payload
- Code-First-Ansatz. Inhalte werden als Code definiert – kein UI-Builder notwendig
- TypeScript-First. Volle Typisierung für Backend und Frontend – besonders in Monorepos nützlich
- Headless-Only. Keine Templating Engine – Inhalte werden ausschließlich per API bereitgestellt
- Lokale API. Direkter Datenzugriff ohne HTTP – ideal für Monorepo-Architektur
- Moderne Admin-UI. React-basierte Admin-Oberfläche, die sich stark anpassen lässt
- Flexible Authentifizierung. Out of the box: Sessions, JWT, Custom Login-Strategien
- Eingebaute Access Control. Zugriffslogik direkt im Collection-Code definierbar
- Self-hosted & Open Source. Kommerzielle Add-ons verfügbar, aber Grundsystem ist kostenlos nutzbar
Warum Payload?
Während viele Headless CMS versuchen, die Content-Pflege möglichst einfach für Redakteure zu machen, fokussiert sich Payload auf Entwickler, die komplexe Systeme stabil, wartbar und testbar aufbauen wollen. Es ist ideal, wenn du:
- ein eigenes Designsystem und Komponenten nutzt
- Monorepo-Strukturen mit Next.js verwendest
- starke Typisierung (z. B. mit Zod, TypeScript oder GraphQL-Codegen) brauchst
- individuelle Business-Logik und Zugriffskontrolle benötigst
3.2. Einrichtung und Konfiguration (Payload im Monorepo mit Next.js)
Payload eignet sich hervorragend für den Einsatz in einer Monorepo-Architektur gemeinsam mit einem Next.js-Frontend. Dank des Local API-Zugriffs, der Code-basierten Konfiguration und der nativen TypeScript-Unterstützung können Backend und Frontend eng integriert entwickelt werden.
Einrichtung von Payload
1. Projekt erstellen
npx create-payload-app
Oder in bestehendes Monorepo einfügen (z. B. in apps/admin).
2. Konfiguration in Code
Payload wird über Code konfiguriert – z. B. für Collections:
1// packages/config/collections/Posts.ts2import { CollectionConfig } from 'payload/types'34const Posts: CollectionConfig = {5 slug: 'posts',6 fields: [7 { name: 'title', type: 'text', required: true },8 { name: 'content', type: 'richText' },9 ],10 access: {11 read: () => true,12 },13}1415export default Posts
3. Payload-Server starten
1// apps/admin/src/server.ts2import express from 'express'3import payload from 'payload'45const app = express()67payload.init({8 secret: process.env.PAYLOAD_SECRET,9 express: app,10 onInit: () => {11 console.log('Payload is ready.')12 },13})1415app.listen(3000)
4. Admin-Panel aufrufen: http://localhost:3000/admin
Integration mit Next.js im Monorepo
- Durch die Local API von Payload kann das Next.js-Frontend direkt auf die Datenmodelle zugreifen – ohne HTTP-Requests.
- Typen aus payload-types können im Frontend verwendet werden (z. B. für Props oder Static Rendering).
- Gemeinsame Pakete (z. B. config/) enthalten die zentrale Business-Logik und können in beiden Apps eingebunden werden.
Tools, die gut mit Payload funktionieren
- Turborepo oder Nx für Workspace-Management
- Zod oder TypeBox für Validierung
- MongoDB oder PostgreSQL als Datenbank
- ESLint/Prettier/TSConfig shared im Root
3.3. Nutzung von APIs, lokale API und Datenmodelle (inkl. GraphQL)
Wie bereits erwähnt, ist einer der größten Pluspunkte von Payload die Flexibilität bei der Datenabfrage - und du hast gleich mehrere Wege zur Auswahl, je nach Projektstruktur und deinen Vorlieben.
1. REST API
Payload bringt von Haus aus eine REST-API mit, über die du alle Inhalte abrufen kannst. Sobald du eine Collection definierst, bekommst du automatisch Endpunkte wie:
- /api/posts für alle Blogposts
- /api/pages/home für einzelne Seiteninhalte
- Und sogar: ?depth=2 um Relationen mitzuladen
Diese API eignet sich super für klassische Datenabfragen in SSR/SSG bei Next.js oder auch für externe Anwendungen wie Mobile Apps oder Integrationen mit Drittanbietern.
2. Die Local API (nur im Monorepo nutzbar)
Wenn du Payload und dein Frontend im selben Projekt hast - z. B. in einem Monorepo mit Next.js - kannst du auf die Inhalte direkt im Code zugreifen, ohne REST- oder GraphQL-Aufrufe. Das ist nicht nur schneller, sondern auch komplett typisiert, was gerade mit TypeScript richtig Spaß macht.
Beispiel: Du brauchst eine Liste von Testimonials für die Startseite? Statt einen HTTP-Call zu machen, nutzt du einfach payload.find() direkt in deinem Next.js-Server-Route oder getStaticProps.
Das reduziert Overhead, macht das Debugging einfacher und fühlt sich an wie „alles aus einer Hand“.
3. GraphQL-Schnittstelle
Und nicht zu vergessen: Payload kommt auch mit einer vollwertigen GraphQL-API - ganz ohne zusätzliche Plugins oder Konfiguration. Sobald du dein Projekt startest, bekommst du automatisch Zugriff auf eine GraphQL-Playground-Oberfläche unter z. B. /api/graphql.
Was du bekommst:
- Eine automatisch generierte GraphQL-Schema-Beschreibung
- Zugriff auf Queries, Mutations, Filter, Relationen usw.
- Optional: Nutzung mit Apollo Client im Frontend
Du hast mit Payload also drei Möglichkeiten, an deine Inhalte zu kommen:
- REST API. Klassisch, einfach, überall nutzbar
- GraphQL API. Wenn du viel Flexibilität in den Abfragen brauchst (z. B. Apollo Client)
- Local API. Im Monorepo mit Next.js - für maximale Effizienz, Typsicherheit und Kontrolle
3.4. Erweiterbarkeit mit Plugins (Payload)
Im Gegensatz zu Strapi, das auf ein klassisches Plugin-System setzt (ähnlich wie bei WordPress), verfolgt Payload einen anderen Ansatz: Es gibt keine zentrale Plugin-Galerie oder offiziellen “Installations-Button”, sondern du erweiterst das System direkt über Code – ganz gezielt und individuell.
Wie funktioniert Erweiterbarkeit in Payload?
Die Grundidee: Du schreibst deine Erweiterungen selbst, z. B. als eigene Hooks, Middleware, Custom Fields oder Access Control – alles in deinem Codebase, ganz ohne externe Abhängigkeiten.
Beispiele für Erweiterbarkeit:
- Eigene Upload-Adapter (z. B. Amazon S3, Cloudinary, lokale Ordner)
- Access Control auf Feldebene
- Eigene REST- oder GraphQL-Endpunkte
- Background Jobs oder Webhooks
- Middleware z. B. für Logging, Security, Validation, Lokalization
- Auth-Erweiterungen mit OAuth, Magic Links, JWT usw.
Das bedeutet: Du hast volle Kontrolle, aber auch mehr Verantwortung. Es gibt keine UI zum Zusammenklicken – du schreibst, was du brauchst.
Gibt es dennoch Plugins?
Es gibt zwar keine offizielle Plugin-Plattform wie bei Strapi, aber es existieren bereits einige wiederverwendbare Module, z. B.:
- Payload Cloud Storage Plugin
- Payload SEO Plugin
- Payload Redirects Plugin
- Payload S3 Plugin
- Payload Search Plugin
Diese sind alle als Open-Source NPM-Pakete verfügbar und können einfach eingebunden werden wie andere Node-Module.
Payload bietet keine klassische Plugin-Galerie, dafür aber eine extrem leistungsfähige Code-basierte Erweiterbarkeit, die gerade für erfahrene Entwickler eine große Stärke ist. Du kannst exakt das bauen, was du brauchst – ohne Umwege.
4. Vergleich beider Systeme
Jetzt beginnt der direkte Vergleich: Strapi vs. Payload - die große Headless-Battle! Wir bewerten beide Systeme in mehreren Disziplinen. Am Ende jeder Runde gibt’s einen Siegerpunkt.
Erste Runde: Entwicklungsaufwand und Lernkurve.
4.1. Entwicklungsaufwand und Lernkurve
Strapi – Schnell, visuell, einsteigerfreundlich
Strapi punktet direkt mit einer komfortablen Admin-Oberfläche. Collections, Felder und Relationen kannst du dir einfach zusammenklicken - ganz ohne Code. Ideal, wenn du schnell ein MVP brauchst oder das Projekt später von Nicht-Entwicklern gepflegt wird.
- Sehr niedrige Einstiegshürde
- Keine Vorkenntnisse in Backend-Entwicklung nötig
- Rollen- und Rechteverwaltung per Klick
- Viele Dinge vorkonfiguriert (Uploads, Auth, i18n)
Fazit: Du kommst sofort ins Tun – perfekt für Teams mit Redakteur*innen und UX-Fokus.
Payload – Strukturierter, mächtiger, aber anspruchsvoller
Payload verlangt dir deutlich mehr ab - du musst selbst Collections schreiben, Felder per Code definieren, und anfangs auch mal ins Debugging. Aber was du bekommst, ist ein sauberer, stabiler und typisierter Code-Workflow, der sich hervorragend in professionelle Setups integrieren lässt.
- Steilere Lernkurve, aber volle Kontrolle
- Typisierung & IntelliSense direkt im Editor
- Besser geeignet für komplexe, langfristige Projekte
- Kein „Admin-Klick-Wirrwarr“ - alles versionierbar im Git
Fazit: Mehr Aufwand am Anfang – aber genau das, was Entwickler*innen oft lieben.
Runde 1: Wer gewinnt?
In Sachen Schnelligkeit und Nutzerfreundlichkeit liegt Strapi klar vorne.
Payload ist langfristig robuster, aber für die meisten Teams bedeutet „schneller loslegen“ erstmal echten Mehrwert.
Sieger dieser Runde: Strapi
Punktestand: Strapi 1 – Payload 0
4.2. Performance und Skalierbarkeit
Strapi vs. Payload – Wer ist schneller? Wer bleibt stabil, wenn’s richtig ernst wird?
Hier testen wir die Systeme auf Geschwindigkeit und ihre Fähigkeit, auch größere Projekte zu stemmen.
Strapi – Solide, aber mit Node.js-Overhead
Strapi basiert auf Node.js und Koa und liefert out-of-the-box eine gut optimierte API. Für kleinere bis mittlere Projekte ist die Performance absolut ausreichend.
Vorteile:
- Caching lässt sich relativ leicht über Middleware (z. B. Redis) integrieren.
- GraphQL-Queries laufen performant, solange sie nicht zu komplex werden.
- Unterstützt horizontal Scaling (mehrere Instanzen).
Nachteile:
- Die Admin-Oberfläche kann bei vielen Content-Types spürbar langsamer werden.
- Viele Plugins (z. B. für Internationalisierung) verursachen zusätzlichen Overhead.
- Kein eingebautes statisches Rendering – du bist auf Frontend-Optimierungen angewiesen.
Gut für Start-ups und mittelgroße Projekte, aber bei Enterprise-Setups kann’s hakelig werden.
Payload – Entwickelt für Geschwindigkeit
Payload wurde mit Performance im Hinterkopf gebaut. Es nutzt Express und arbeitet sehr ressourcenschonend. Vor allem in Kombination mit Next.js zeigt sich, wie schnell Payload Inhalte ausliefert.
Vorteile:
- Local API: Inhalte direkt aus der Datenbank ohne HTTP-Request laden (keine Latenz).
- Eingebaute JSON-Komprimierung und schnelle Datenbankzugriffe.
- Besonders in Monorepos mit Next.js nahezu „instant data“.
- Keine überflüssigen Plugins – nur das, was du selbst einbaust.
Nachteile:
- MongoDB kann bei sehr großen Datensätzen in bestimmten Szenarien langsamer sein (Postgres-Support ist noch relativ neu).
- Ohne Frontend-Optimierung bringt das Backend allein keinen Geschwindigkeitsvorteil.
Für Entwickler-Teams, die maximale Geschwindigkeit wollen, ein echter Traum.
Runde 2: Wer gewinnt?
Hier holt Payload seinen ersten Punkt. Dank der Local API, Typisierung und minimalem Overhead ist es das schnellere und skalierbarere System – besonders im Zusammenspiel mit Next.js.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 1 – Payload 1
4.3. Sicherheit und Wartung
Strapi vs. Payload – Wer schützt besser und bleibt stabil bei Updates?
Strapi – solide Grundlagen, aber Plugin-Fallen
Strapi bringt eine umfangreiche Rollen- und Rechteverwaltung mit. Schon direkt nach der Installation kannst du steuern, welche Nutzergruppen Inhalte sehen, erstellen oder bearbeiten dürfen. Für öffentliche APIs ist der Zugriff standardmäßig gesperrt – ein guter Sicherheits-Default.
Vorteile:
- Out-of-the-box Auth mit JWT und Rollen-Rechte-Management.
- Plugins für 2FA (Two-Factor-Auth) oder externe Auth-Systeme wie OAuth verfügbar.
- Regelmäßige Sicherheits-Patches durch das Core-Team.
Nachteile:
- Abhängigkeit von Community-Plugins kann ein Risiko sein – nicht alle sind sicher oder regelmäßig gepflegt.
- Updates können Plugins brechen, was zusätzlichen Wartungsaufwand bedeutet.
- Kein echtes Field-Level-Access ohne Custom Code.
Für viele Projekte mehr als ausreichend, aber bei hochsensiblen Anwendungen braucht es Customization.
Payload – Sicherheit als Kernprinzip
Payload geht Sicherheit radikaler und granularer an.
Zugriffskontrollen sind direkt im Code definiert – du bestimmst, wer was wann sehen, bearbeiten oder löschen darf.
Vorteile:
- Field-Level-Access-Control: Zugriffe auf Feldebene steuerbar.
- Middleware für eigene Auth-Strategien (z. B. Magic Links, OAuth, LDAP) ohne Hacks.
- Keine unnötigen Abhängigkeiten – du hast alles selbst im Griff.
- Sehr stabiles Update-Verhalten, weil alles Code-basiert ist.
Nachteile:
- Höhere Verantwortung: Du musst die Regeln selbst korrekt implementieren.
- Keine „Klick-Lösung“ für Security – alles erfordert Entwicklerwissen.
Ideal für Unternehmen mit hohen Sicherheitsanforderungen oder wenn du kritische Daten verwaltest.
Runde 3: Wer gewinnt?
Hier punktet Payload. Strapi ist sicher, aber Payload erlaubt dir extrem feine Zugriffssteuerung direkt im Code – und das mit weniger Abhängigkeiten von Drittanbietern.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 1 – Payload 2
4.4. Flexibilität bei der Modellierung von Inhalten
Strapi vs. Payload – Wer ist kreativer und bietet dir mehr Spielraum beim Aufbau deiner Datenstrukturen?
Strapi – Klick dir dein Datenmodell zusammen
Strapi macht es super einfach, Content-Types zu erstellen. Über die visuelle Oberfläche kannst du Felder wie „Text“, „Media“, „Relation“ oder „Rich Text“ per Drag & Drop hinzufügen.
Vorteile:
- Intuitive Oberfläche für das Erstellen von Content-Types.
- Unterstützt einfache Relationen (One-to-One, One-to-Many, Many-to-Many).
- Benutzerfreundlich für Teams mit Redakteuren.
- Custom JSON-Felder möglich für komplexere Inhalte.
Nachteile:
- Relationen können bei tief verschachtelten Strukturen unübersichtlich werden.
- Validierungen und Abhängigkeiten sind nur eingeschränkt über die UI möglich.
- Sehr komplexe Datenmodelle benötigen trotzdem Custom Code.
Für Standard-Projekte absolut ausreichend – für Spezialfälle braucht man oft Workarounds.
Payload – Modellierung direkt im Code
Payload ist ein „Code-First“-CMS, bei dem du Datenmodelle mit voller Kontrolle in JavaScript oder TypeScript beschreibst. Keine Limits, keine UI-Grenzen – was du dir vorstellen kannst, kannst du bauen.
Vorteile:
- Extrem flexibel: Verschachtelte Blöcke, Bedingungen, Validierungen, Hooks etc.
- Rich Blocks: Ideal für Gutenberg-ähnliche Editoren (komplexe Layouts möglich).
- Native Unterstützung für Relationen und Lokalisierung in Collections.
- Versionierung und Wiederverwendbarkeit (z. B. Shared Field-Sets).
Nachteile:
- Kein visueller „Builder“ – Content-Modelle entstehen nur im Code.
- Für Nicht-Entwickler wirkt die Struktur wenig greifbar.
Für Entwickler-Teams mit Anspruch an saubere Architekturen ist Payload eine echte Spielwiese.
Runde 4: Wer gewinnt?
Hier zeigt sich, dass Strapi für „Klick-und-loslegen“-Projekte unschlagbar ist. Aber wenn es um komplexe Strukturen und maximale Freiheit geht, hat Payload die Nase vorn.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 1 – Payload 3
4.5. Community und Ökosystem
Strapi vs. Payload – Wer hat die größere Fanbase und mehr fertige Lösungen?
Strapi – eine reife und lebendige Community
Strapi ist seit 2015 am Markt und gehört zu den bekanntesten Headless CMS. Es hat eine große Community und wird von einem engagierten Core-Team entwickelt.
Vorteile:
- 50.000+ GitHub-Stars und Tausende aktive Entwickler weltweit.
- Viele Tutorials, YouTube-Videos und Starter-Projekte verfügbar.
- Große Auswahl an Community-Plugins (Sitemaps, Cloudinary, Preview-Drafts etc.).
- Offizielles Marketplace mit geprüften Erweiterungen.
- Aktive Diskussionen auf Discord, Stack Overflow und GitHub.
Nachteile:
- Community-Plugins sind oft von sehr unterschiedlicher Qualität.
- Manche Add-ons veralten schnell oder sind nicht mit der neuesten Strapi-Version kompatibel.
Für Einsteiger ideal, weil es an jeder Ecke Ressourcen gibt.
Payload – jung, aber dynamisch wachsend
Payload ist deutlich jünger (2021) und hat eine kleinere, aber sehr aktive Community. Das System zieht vor allem Fullstack-Entwickler*innen an, die Wert auf TypeScript, Performance und Clean Code legen.
Vorteile:
- Schnelles Wachstum auf GitHub (zum Zeitpunkt des Beitrags >17k Stars in kurzer Zeit).
- Aktive Entwickler-Community, besonders auf Discord.
- Offizielle Plugins (SEO, Cloud Storage, Redirects) und erste Community-Module.
- Hochwertige Dokumentation mit vielen Beispielen.
- Entwickler-Team reagiert direkt auf Issues und Feature-Requests.
Nachteile:
- Weniger Community-Plugins im Vergleich zu Strapi.
- Noch nicht so viele Tutorials und Videos (vor allem auf Deutsch).
Payload spricht eher Entwickler-Teams an, die gerne selbst bauen statt fertige Lösungen suchen.
Runde 5: Wer gewinnt?
Hier ist Strapi klar stärker: die Community ist größer, das Ökosystem weiter ausgebaut, und es gibt mehr „Out-of-the-box“-Lösungen. Payload holt auf, aber Strapi bleibt in dieser Kategorie ungeschlagen.
Sieger dieser Runde: Strapi
Punktestand: Strapi 2 – Payload 3
4.6. Kostenaspekte
Strapi vs. Payload – Was kosten die beiden Systeme wirklich?
Strapi – Open Source mit optionalen Enterprise-Features
Strapi ist im Kern 100 % kostenlos und Open Source (MIT-Lizenz). Du kannst es ohne Einschränkungen selbst hosten und nutzen.
Vorteile:
- Self-Hosting gratis - du zahlst nur für deine Server-Infrastruktur (z. B. VPS oder Docker-Hosting).
- Keine Limitierungen bei Collections, Usern oder API-Zugriffen.
- Viele Features (Rollenmanagement, i18n, REST und GraphQL APIs) sind bereits in der Basisversion enthalten.
Enterprise-Version (optional)
Für große Unternehmen mit hohen Anforderungen bietet Strapi ein kostenpflichtiges Enterprise-Paket an. Es beinhaltet:
- Priorisierten Support & SLAs
- SSO (Single Sign-On)
- Audit Logs und erweitertes Rollen-Management
Preise: Auf Anfrage (oft im Bereich $1000–2000/Monat für Enterprise-Kunden).
Nachteile:
- Wenn du Community-Plugins einsetzt, kann es passieren, dass deren Pflege dich Zeit oder sogar Geld kostet, falls du auf Premium-Alternativen umsteigen musst.
Payload – komplett Open Source, ohne versteckte Kosten
Payload ist ebenfalls kostenlos und Open Source (MIT-Lizenz). Es gibt keine künstlichen Limits – du kannst beliebig viele Collections, User, Rollen oder API-Zugriffe einrichten.
Vorteile:
- Self-Hosting gratis – zahle nur für Server/Datenbank (z. B. MongoDB Atlas oder PostgreSQL).
- Features wie Authentication, Cloud Storage, SEO und Live Preview sind in der Basisinstallation enthalten.
- Keine Unterscheidung zwischen „Free“ und „Enterprise“ – du bekommst immer die volle Funktionalität.
Kosten nur durch externe Services
Wenn du Payload mit Cloud-Diensten wie Amazon S3, Cloudinary oder einem SMTP-Mailservice kombinierst, zahlst du ggf. die Gebühren dieser externen Anbieter. Das sind aber keine CMS-Kosten, sondern Teil der Infrastruktur.
Payload Cloud (optional)
Falls du dich nicht um das Hosting kümmern möchtest, bietet Payload einen Managed-Service an:
- Ab $19/Monat (Developer) bis $499/Monat (Business)
Nachteile:
- Keine - solange du selbst hostest, fallen für das CMS keine Kosten an.
Runde 6: Wer gewinnt?
Beide Systeme sind im Kern kostenlos und Open Source – ein klarer Pluspunkt. Payload liefert alle Features ohne Einschränkungen direkt mit, während Strapi bestimmte Enterprise-Features hinter eine Paywall stellt. Für kleine bis mittlere Projekte: Gleichstand. Für Entwickler*innen, die volle Freiheit ohne Lizenzkosten wollen: leichter Vorteil für Payload.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 2 – Payload 4
4.7. Lokalisierung und Mehrsprachigkeit (überarbeitet)
Strapi vs. Payload – Wer überzeugt bei internationalen Inhalten?
Strapi – i18n gehört zum Core
Seit Strapi 5 ist die Internationalisierung kein Plugin mehr, sondern standardmäßig im System integriert. Das heißt, du aktivierst Sprachversionen direkt in der Content-Type-Build-Oberfläche:
Vorteile:
- Keine Plugin-Installation nötig, alles out-of-the-box.
- Mehrsprachigkeit auf Content- oder Feld-Level steuerbar.
- REST-API-Requests per ?locale=xx, GraphQL ebenfalls unterstützt.
- UI für Redakteur*innen verfügbar: einfache Auswahl der Sprache
Nachteile:
- Fallback-Logik musst du selbst definieren.
- Komplexe, verschachtelte Strukturen lassen sich schwer über UI pflegen.
- Nur eine Sprache gleichzeitig editierbar – das kann Multitasking erschweren.
Payload – i18n nativ und flexibel im Code
Payload bietet Lokalisierung direkt in Collections: du gibst an, welche Felder mehrsprachig sind, und nutzt das Feature überall – REST, GraphQL, Local API und Next.js-Routing.
Vorteile:
- i18n ist Teil der Definition – nativ und mächtig.
- Vollständig typisiert, ideal für Monorepos.
- Fallbacks und komplexe Strukturen lassen sich sauber coden.
- Unterstützt verschachtelte Inhalte und RichText-Blöcke mit Sprache.
Nachteile:
- Kein UI-Designer, d. h. Storyn müssen vorher im Code geplant werden.
- Keine einfache Switch-UI für Redakteur*innen im Admin.
Runde 7: Wer holt den Punkt?
Strapi ist stark geworden – i18n ist jetzt einfach aktiviert und bringt redakteurfreundliche UI-Tools. Dennoch bleibt Payload flexibler, typensicherer und passt besser in komplexe Developer-Workflows.
Sieger dieser Runde: Unentschieden
Punktestand: Strapi 3 – Payload 5
4.8. Anpassung und Erweiterung der Admin-Oberfläche
Strapi vs. Payload – Wer bietet mehr Freiheiten beim Customizing des Backends?
Strapi – Anpassbar, aber mit Grenzen
Strapi basiert auf React und Ant Design, wodurch die Admin-Oberfläche modern und relativ leicht erweiterbar ist. Du kannst einfache Modifikationen direkt über das Strapi-Projekt umsetzen.
Vorteile:
- Themes und Branding lassen sich einfach anpassen (Logo, Farben).
- Erweiterbar durch eigene Plugins und Extensions.
- Offizielle Dokumentation für Custom Fields und Admin-Panel-Extensions vorhanden.
- Viele UI-Komponenten können überschrieben oder erweitert werden.
Nachteile:
- Stark an das Ant Design System gebunden – vollständige Redesigns sind schwierig.
- Für komplexe Anpassungen (z. B. neue Dashboards oder Widgets) sind tiefere Kenntnisse der internen API nötig.
- Plugins aus der Community, die die UI anpassen, können nach Updates brechen.
Gut geeignet, wenn du kleinere Anpassungen brauchst oder Branding ändern möchtest.
Payload – Full Custom Admin
Payload geht einen anderen Weg: Die Admin-Oberfläche ist von Anfang an modular und komplett in React geschrieben. Du kannst nicht nur Felder und Layouts anpassen, sondern auch völlig eigene Views und Dashboards bauen.
Vorteile:
- Admin-UI ist vollständig anpassbar - von Feldern bis zu ganzen Seiten.
- Eigene React-Komponenten und Hooks können direkt eingebunden werden.
- Keine UI-Constraints wie bei Strapi (kein Ant Design-Lock-in).
- Branding, Workflows, spezielle Editoren - alles kann gebaut werden.
Nachteile:
- Anpassungen erfordern React-Kenntnisse und Entwickleraufwand.
- Es gibt keine „Click-and-Style“-Optionen – alles wird gecodet.
Ideal für Teams, die ein maßgeschneidertes Backend mit spezifischen Workflows brauchen.
Runde 8: Wer gewinnt?
Strapi bietet bequeme UI-Anpassungen für einfache Projekte, aber Payload geht tiefer und lässt dir vollständige Freiheit. Für Entwickler*innen, die keine Grenzen wollen, ist Payload hier unschlagbar.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 3 – Payload 6
4.9. Unterstützung für Monorepos und moderne Dev-Workflows
Strapi vs. Payload – Wer fühlt sich wohler in modernen Entwickler-Setups?
Strapi – Funktioniert im Monorepo, aber nicht nativ
Strapi kann problemlos in einem Monorepo mit Next.js oder anderen Frontend-Frameworks betrieben werden. Das zeigt auch ihr offizielles Demo-Projekt. Beide Anwendungen (Backend & Frontend) liegen dabei in einem Repository.
Vorteile:
- Kann in Monorepos (z. B. mit Turborepo, Nx oder Lerna) integriert werden.
- Gemeinsame Umgebungsvariablen und Skripte möglich.
- Strapi-Backend und Next.js-Frontend lassen sich gleichzeitig starten.
Nachteile:
- Kein „native Type Sharing“ zwischen Backend und Frontend.
- APIs müssen über HTTP abgefragt werden (auch lokal).
- Kein direkter Zugriff auf die Datenmodelle ohne zusätzliche Tools.
- Du musst selbst für CI/CD-Pipelines sorgen, die beide Teile sauber handhaben.
Monorepo geht – aber es fühlt sich nicht wie eine Kernfunktion an.
Payload – Geboren für Monorepos
Payload liebt Monorepos. Es wurde von Anfang an dafür konzipiert, eng mit Frontend-Apps wie Next.js zusammenzuarbeiten.
Vorteile:
- Local API: Frontend greift direkt auf Datenmodelle zu – ohne HTTP, ohne Overhead.
- TypeScript-Modelle werden automatisch im Frontend verfügbar.
- Gemeinsame Packages (z. B. shared/config, payload-types) out-of-the-box nutzbar.
- Funktioniert perfekt mit modernen Tools wie Turborepo oder Nx.
- Ideal für SSR und SSG in Next.js, weil Datenzugriffe im selben Prozess laufen.
Nachteile:
- Erfordert initial etwas mehr Setup (z. B. Custom Server für Next.js).
- Frontend und Backend sind eng gekoppelt – für separate Teams kann das auch ein Nachteil sein.
Payload verhält sich wie ein „Backend-as-a-Library“ für Next.js.
Runde 9: Wer gewinnt?
Hier gibt’s keine Diskussion: Payload wurde für Monorepos gebaut und liefert eine Developer Experience, die Strapi so nicht bieten kann.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 3 – Payload 7
4.10. Technologie-Stack
Strapi vs. Payload – Wer punktet mit moderneren Technologien und größerer Flexibilität?
Strapi – Node.js mit Koa und relationalem Fokus
Strapi basiert auf Node.js und verwendet das Webframework Koa unter der Haube. Es ist auf den ersten Blick modern, aber in manchen Bereichen setzt es auf traditionelle Patterns.
Vorteile:
- Läuft auf jeder Node.js-Umgebung (Docker, Vercel, Railway, bare metal).
- Unterstützt relationale Datenbanken wie PostgreSQL, MySQL, MariaDB.
- REST- und GraphQL-APIs sind standardmäßig dabei.
- Relativ einfache Migration bestehender Datenbanken dank ORM (Bookshelf.js/Knex).
Nachteile:
- Verwendet intern Koa, das weniger verbreitet ist als Express – Entwickler müssen sich teils einarbeiten.
- Kein echtes TypeScript-First-Design (TS-Support ist vorhanden, aber nicht nativ).
- Kein eingebauter Dateispeicher – für Cloud Storage brauchst du externe Services oder Plugins.
Funktioniert gut, aber ist nicht voll „next-gen“.
Payload – Modernes TypeScript-First mit Express
Payload setzt von Anfang an auf einen TypeScript-First-Ansatz und verwendet Express.js als Server-Framework. Dadurch fühlt sich das System für moderne Entwickler sehr vertraut an.
Vorteile:
- Komplett in TypeScript entwickelt – inklusive Typen für alle Payload-Funktionen.
- Nutzt Express.js, eines der am weitesten verbreiteten Node.js-Frameworks.
- Unterstützt MongoDB und seit kurzem auch PostgreSQL.
- Bietet Local API für direkten Zugriff in Next.js-Apps.
- Unterstützt moderne Features wie Server-Side Rendering (SSR) und Static Site Generation (SSG) out-of-the-box.
Nachteile:
- Bisher kein Support für relationale Datenbanken wie MySQL (nur MongoDB/Postgres).
- Für Teams ohne TypeScript-Erfahrung kann die Lernkurve steiler sein.
Payload wirkt wie ein modernes Backend für moderne Frontends.
Runde 10: Wer gewinnt?
Payload ist hier der klare Favorit: TypeScript-First, Express-basiert, perfekt für moderne Stacks. Strapi wirkt dagegen klassischer und ist vor allem für relationale Datenbanken besser geeignet.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 3 – Payload 8
4.11. Datenabruf und API-Integration
Strapi vs. Payload – Wer liefert die Daten smarter ans Frontend?
Strapi – Flexibilität bei REST und GraphQL
Strapi verfolgt einen API-first-Ansatz und liefert automatisch eine vollständige REST-API sowie optional eine GraphQL-API (via offizielles Plugin).
Vorteile:
- REST-API out-of-the-box: Saubere Endpoints wie /api/posts, mit Pagination, Filterung und Sortierung.
- GraphQL-API (Plugin): Einfach zu installieren und perfekt für komplexe Frontends mit Apollo Client oder urql.
- Unterstützt Deep Population: Du kannst Relationen direkt mitladen.
- Sehr flexibel für Drittanbieter-Integrationen (z. B. Mobile Apps, IoT).
Nachteile:
- GraphQL benötigt das zusätzliche Plugin (seit v5 aber einfacher integriert).
- APIs sind rein HTTP-basiert – im Monorepo musst du auch lokal immer HTTP-Calls machen.
- Keine direkte Typ-Synchronisation zwischen Backend und Frontend.
Sehr stark für Teams, die klassische API-Workflows gewohnt sind.
Payload – Local API und klassische REST/GraphQL
Payload bietet eine REST-API und GraphQL-API direkt ab Installation, ohne Plugins oder Konfiguration. Aber der wahre Gamechanger ist die Local API.
Vorteile:
- Local API: Zugriff auf Daten ohne HTTP, direkt im Code (ideal für Monorepos mit Next.js).
- REST- und GraphQL-APIs sind sofort nutzbar – keine Einrichtung nötig.
- TypeScript-Typen für API-Daten können direkt ins Frontend importiert werden.
- Unterstützung für SSR/SSG in Next.js durch direkte Abfragen in getServerSideProps oder generateStaticParams.
- Kein Overhead durch HTTP-Calls im gleichen Prozess.
Nachteile:
- Local API funktioniert nur bei gemeinsamer Codebasis (Monorepo).
- Für externe Clients (z. B. Mobile Apps) bist du auf REST/GraphQL angewiesen – hier kein klarer Vorteil gegenüber Strapi.
Payload ist extrem effizient, wenn Frontend & Backend eng verzahnt sind.
Runde 11: Wer gewinnt?
Wenn es um klassische API-Integration geht, sind beide Systeme auf Augenhöhe. Aber durch die Local API hat Payload einen deutlichen Vorteil in modernen Fullstack-Setups.
Sieger dieser Runde: Payload
Punktestand: Strapi 3 – Payload 9
4.12. Unterstützung für Datenbanken
Strapi vs. Payload – Wer ist flexibler, wenn es um Datenbanken geht?
Strapi – Relationale Datenbanken im Fokus
Strapi unterstützt eine breite Palette an Datenbanken und ist besonders stark im Umgang mit relationalen Datenbanken.
Vorteile:
- Unterstützt PostgreSQL, MySQL, MariaDB und SQLite direkt.
- ORM (Object-Relational Mapping) via Bookshelf.js/Knex, wodurch Datenbankabfragen abstrahiert werden.
- Migration bestehender relationaler Strukturen oft ohne große Anpassungen möglich.
- Ideal für Projekte, die bereits auf einer relationalen Datenbank basieren.
Nachteile:
- Keine native Unterstützung mehr für MongoDB seit Strapi v4.
- Komplexe Queries bei tiefen Relationen können Performance-Probleme verursachen.
- Kein eingebauter Query Builder – du musst ORM-Tools direkt nutzen, wenn du mehr Kontrolle brauchst.
Strapi ist die bessere Wahl, wenn du klassische SQL-Datenbanken brauchst.
Payload – NoSQL-first, jetzt auch mit PostgreSQL
Payload war ursprünglich auf MongoDB ausgelegt, unterstützt aber inzwischen auch PostgreSQL.
Vorteile:
- Native Unterstützung für MongoDB – perfekt für flexible, dokumentenorientierte Datenmodelle.
- Seit Payload v2: auch Unterstützung für PostgreSQL (noch relativ neu, aber stabil).
- Einfacher Wechsel zwischen MongoDB und PostgreSQL in neuen Projekten.
Nachteile:
- Keine Unterstützung für MySQL/MariaDB.
- Für sehr komplexe relationale Strukturen (mit vielen Joins) ist MongoDB weniger geeignet.
Payload glänzt mit NoSQL-Projekten und modernen, flexiblen Datenmodellen.
Runde 12: Wer gewinnt?
Hier holt Strapi einen Punkt. Durch die breite Unterstützung relationaler Datenbanken und die Erfahrung mit klassischen SQL-Workflows ist es Payload (noch) überlegen.
Sieger dieser Runde: Strapi
Punktestand: Strapi 4 – Payload 9
5. Anwendungsfälle und Entscheidungshilfen
5.1. Wann eignet sich Strapi?
Strapi ist die richtige Wahl, wenn…
- Du ein schnelles MVP oder Prototyp bauen willst. Strapi glänzt mit seiner intuitiven Admin-Oberfläche. Entwicklerinnen und Content-Managerinnen können Content-Types und Relationen per UI zusammenklicken, ohne tief in den Code einzutauchen.
- Dein Team auch aus Nicht-Entwickler*innen besteht. Wenn Redakteure und Designer*innen regelmäßig Inhalte modellieren oder Strukturen anpassen müssen, ist Strapi mit seinem visuellen Ansatz ideal.
- Du auf relationale Datenbanken setzt. Projekte, die bereits PostgreSQL, MySQL oder MariaDB nutzen, lassen sich mit Strapi leichter integrieren.
- Du eine große Community und viele Plugins brauchst. Mit Strapi profitierst du von einem großen Ökosystem und kannst schnell Erweiterungen aus dem Marketplace einbinden.
- Du Wert auf visuelle Verwaltung und geringe Einstiegshürden legst. Strapi bietet eine „Click-and-go“-Mentalität: ideal für Agenturen, die viele kleine bis mittlere Projekte umsetzen.
Wann ist Strapi eher nicht ideal?
- Wenn du ein Monorepo mit tight coupling von Backend und Frontend planst.
- Wenn du maximale Typisierung und Code-First-Strukturen brauchst.
- Wenn dein Team primär aus Fullstack-Entwickler*innen besteht, die lieber alles versionieren und typisieren möchten.
Fazit: Strapi ist perfekt für Teams, die ein visuelles CMS mit guter API-Integration und relationalem Fokussuchen und dabei möglichst wenig programmieren wollen.
5.2. Wann ist Payload die bessere Wahl?
Payload ist das richtige Werkzeug, wenn…
1. Du ein Entwickler-zentriertes Projekt aufbauen willst. Payload wurde für Fullstack-Entwickler*innen entworfen, die maximale Kontrolle über Datenmodelle, Authentifizierung und APIs haben wollen. Alles ist Code-First, was bedeutet:
- Versionierbare Content-Modelle
- Typisierte Datenzugriffe
- Kein „Hidden Magic“ in der Admin-Oberfläche
2. Du mit Next.js im Monorepo arbeitest. Payload entfaltet seine volle Stärke in Monorepos, weil das Frontend direkt auf das Backend zugreifen kann:
- Local API für schnelle Datenabfragen ohne HTTP
- Gemeinsame TypeScript-Typen zwischen Backend & Frontend
3. Du flexible, komplexe Datenstrukturen brauchst. Payload ist perfekt für Projekte mit:
- Verschachtelten Blöcken (ähnlich Gutenberg in WordPress)
- Granularen Zugriffsrechten (Field-Level-Access)
- Eigener Business-Logik und Workflows
4. Du MongoDB oder PostgreSQL einsetzen möchtest. Payload unterstützt MongoDB nativ und bietet seit v2 auch PostgreSQL-Support - ideal für moderne Stacks.
5. Du ein maßgeschneidertes Admin-Panel benötigst. Die Admin-Oberfläche ist modular und kann mit React-Komponenten erweitert oder komplett umgebaut werden. Kein Ant Design-Lock-in wie bei Strapi.
Wann ist Payload eher nicht ideal?
- Wenn dein Team wenig Entwickler-Know-how hat oder nur mit einer Admin-Oberfläche arbeiten möchte.
- Wenn du „Klick & Los“-Projekte brauchst, die morgen online gehen sollen.
Fazit: Payload ist perfekt für Teams, die saubere, typisierte Architekturen bauen wollen und sich nicht vor Code scheuen. Es ist ein CMS für die Zukunft – modern, schlank und Developer-first.
6. Fazit – Strapi vs. Payload: Der Gewinner steht fest
Nach 12 intensiven Runden ist klar: Beide Systeme sind großartig – aber sie richten sich an sehr unterschiedliche Zielgruppen.
Der Gesamtsieg geht an Payload (9:4)
Payload konnte in den meisten Disziplinen überzeugen:
- Es ist developer-first und eignet sich perfekt für moderne Projekte mit Next.js, Monorepos und TypeScript.
- Mit Features wie der Local API, nativem i18n und der Möglichkeit, die Admin-Oberfläche vollständig anzupassen, ist Payload unschlagbar für Teams, die maximale Kontrolle und Performance wollen.
Wähle Payload, wenn…
- dein Team Entwickler-fokussiert arbeitet.
- du Monorepos liebst und typisierte Datenmodelle brauchst.
- du eine maßgeschneiderte Lösung ohne Kompromisse willst.
Und was ist mit den Content-Teams?
Oft wirkt ein “Code-First-CMS” abschreckend für Content-Manager*innen – aber bei Payload ist das Gegenteil der Fall:
- Die Admin-Oberfläche ist intuitiv, modern und schlank.
- Redakteur*innen können Inhalte pflegen, ohne Angst zu haben, das Frontend oder Design zu beschädigen.
- Dank der strikten Trennung von Content und Code ist Payload besonders sicher – alle visuellen Komponenten werden von uns als Entwickler-Team umgesetzt und geprüft.
Das bedeutet: Dein Team kümmert sich nur um Inhalte. Wir als Entwickler übernehmen die technische Seite und sorgen dafür, dass alles zuverlässig funktioniert.
Strapi bleibt eine hervorragende Wahl
Strapi ist kein Verlierer – es hat dort gepunktet, wo Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit gefragt sind:
- Die Admin-UI ist intuitiv, Plugins sind zahlreich, und die Lernkurve flach.
- Für Teams mit Redakteur*innen oder kleinere Projekte, die schnell Ergebnisse brauchen, ist Strapi ideal.
Wähle Strapi, wenn…
- du in erster Linie ein visuelles CMS suchst.
- dein Fokus auf relationalen Datenbanken liegt.
- dein Projekt schnell online gehen soll, ohne viel Code.
Endstand: Payload 9 – Strapi 4
Payload ist der Sieger für moderne Entwickler-Workflows. Strapi bleibt der Champion für Content-Teams und schnelle MVPs.